Presseartikel aus der Gelnhäuser Neuen Zeitung vom 6. September 2022

 Schöpfungstag am Sonntag, 4. September 2022

 

 

Schöpfungstag im Schlosspark rückt den Schutz von Natur und Umwelt in den Fokus

 

„Das Wenige, das du tun kannst, ist viel!“

Gelnhausen-Meerholz (jol). Beim ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt des Schöpfungstags im oberen Schlosspark wurde eine kranke Erde auf einer Trage mitgebracht. Doch die vielen Angebote rund um das Thema Naturschutz und Bewahrung von Flora und Fauna zeigten deutlich, dass es noch nicht zu spät ist, sie wieder zu heilen.

„Das Wenige, das du tun kannst, ist viel!“, stand auf der Tür geschrieben, die eigens für einen Sketsch neben dem Altar aufgebaut war. Das Zitat von Albert Schweitzer war für die Jugendlichen, die dabei helfen wollen, die auf einer Trage liegende kranke Erde wieder gesund zu machen, gleichzeitig Motivation, Herausforderung und Hoffnungsschimmer. Jeder noch so kleine Schritt im Umweltschutz, von möglichst vielen Menschen gegangen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es sei die besondere Aufgabe für Christen, sich im Besonderen der Bewahrung der Schöpfung zu widmen. Die drei großen Kirchen in Meerholz – evangelische, katholische und Baptisten – zeigten beim Schöpfungstag erneut, dass sie sich dessen bewusst sind. Gemeinsam mit der baptistischen Band MEX zog sich das als roter Faden durch den Gottesdienst.

Das Zitat von Albert Schweitzer beeindruckte auch Bürgermeister Daniel Glöckner. Während „Samenbomben“ verteilt wurden, sprach der Rathauschef von seinem eigenen Versuch, in einem Kübelchen mit Wildblumen und -kräutern die Altstadt zu bereichern. „Jeder kann etwas tun. Sei es ein noch so kleiner Schritt“, forderte er auf, mitzugehen. Statt über Verzicht nachzudenken, gehe es darum, in Zukunft die Natur und damit die Wunder der Schöpfung weiter erleben zu können. Dies sei die Verantwortung, die man den kommenden Generationen schuldig sei. Bewusstsein zu schaffen sei der erste Schritt. Deshalb ist der Schöpfungstag so wichtig, schaffe er doch dieses Bewusstsein bei immer mehr Menschen.

An den vielen Ständen zeigte sich deutlich, dass es viele Wege gibt, etwas zu tun. Auf der einen Seite ist es ökologisch sinnvoll, sich regionalbezogen zu ernähren. Auf Fleisch verzichten musste keiner, gab es doch Wildbratwürste von den Natur- und Vogelschützern im Angebot. Diese wurden bei der Kollekte mit Spenden für die Erneuerung von Teichen im Wald von Hailer und Meerholz bedacht. Der zweite Teil der Kollekte geht an das Tierheim Gelnhausen.

Der ökumenische Arbeitskreis Schöpfung und Umwelt zeigte seinen Ansatz z.B. durch die Sammlung von Althandys. Der Energiestammtisch Freigericht informierte, wie man aus fossilen Energien aussteigen kann. Direkt daneben war bei Greenpeace zu sehen, wie der Treibhauseffekt das Eis an den Polen schmelzen lässt. Wasserverbrauch war auch Thema beim Arbeitskreis Ökumene, der im Herbst wieder die Kleiderbörse organisieren wird. Der Wasserverbrauch bei der Herstellung von Textilien ist hoch. Jede bei der Börse gekaufte, wieder verwendete Kleidung, die die Herstellung neuer unnötig macht, gebe nicht nur in Bildungsprojekten Hoffnung, sondern sei auch aktiver Umweltschutz.

Bei frischem Wasser aus der Leitung konnte man direkt feststellen, wie gut das Trinkwasser der Stadtwerke ist, aber auch dass es immer schwerer wird, dieses in ausreichender Menge zu gewinnen. Der Vortrag von Iris Sparwasser (Main-Kinzig-Blüht) zeigte auf, wie man im heimischen Garten mit der richtigen Bepflanzung Lebensraum für Insekten und für viele weitere Tiere schaffen kann.